Roter Kandidat beschimpft Bürger – SPD-Spitze
schweigt
Als Reaktion auf das Flugblatt zur Wahl nannte der
SPD-Bundestagskandidat für Pfaffenhofen und Freising vom vergangenen
Jahr, Florian Simbeck, die Verteiler „Abschaum“ und die IG Howa
„armseligste Würstchen“ und „Drecksbande“ (Facebook-Eintrag; siehe
Mitteilung vom 13.03.2014).
Die Interessengemeischaft „Bürger gegen Islamzentrum an der Hohenwarter
Straße in Pfaffenhofen“ hatte vor der Stadtratswahl von ihrem Recht
Gebrauch gemacht, die Rolle verschiedener Pfaffenhofener Politiker bei
der Entscheidung über den Moscheebau in Erinnerung zu rufen (siehe
Flugblatt 3).
Es wirft ein bezeichnendes Licht auf die Zustände in
der hiesigen SPD, wenn Figuren wie Florian Simbeck für geeignet befunden
werden, unsere Region im Deutschen Bundestag zu vertreten.
An den Bürgern, die sich in der IG Howa zusammengetan haben, kritisiert
er ihr Deutsch-Sein, das er „lächerlich“ nennt, ein Attribut, mit dem er
Türkisch-Sein oder Afrikanisch-Sein wohl kaum zu belegen wagte. Aus
jener Partei, die seit 120 Jahren das „D“ im Namen trägt,
Ressentiment-geladene, inländerfeindliche Tiraden gegen die eigenen
Leute!
Nachdem es mit einem Einzug in den Bundestag im
vergangenen Jahr nichts geworden war, gelang es Simbeck bei der
Kommunalwahl dank eines guten Listenplatzes nun, einen Sitz im Kreistag
zu ergattern. Mit seiner Kandidatur für den Reichertshausener
Gemeinderat scheiterte er knapp.
Der Verdacht, bei seiner Pöbelei gegen die IG Howa auf Facebook hätte es
sich um einen kurzen Aussetzer gehandelt, bestätigte sich nicht. Bis
heute hat Simbeck diese Eintragung nicht entfernt, geschweige denn, sich
dafür entschuldigt.
Dies macht erschreckend deutlich, wie er sich den
Umgang mit politischen Gegnern und anderen Standpunkten vorstellt.
Bürger vor Ort, die mit bestimmten Entscheidungen von oben, die sie
fundamental betreffen, nicht einverstanden sind und auch in
Wahlkampfzeiten ihre Meinung öffentlich vortragen, werden von Simbeck in
übelster Weise verunglimpft. An einer sachlichen Diskussion scheint er
nicht interessiert.
Seine skandalöse Entgleisung ist eines Kreisrats
unwürdig. Dies klarzustellen und für Konsequenzen zu sorgen, wäre
Angelegenheit der politisch Verantwortlichen im Landkreis Pfaffenhofen,
allen voran der SPD-Spitze und des Vorsitzenden des Kreistags (Landrat).
Der Kreisvorsitzende der SPD, Markus Käser, dem
Simbeck seine Kandidatur für den Bundestag und den Kreistag ganz
besonders zu verdanken hat, hüllt sich bisher in Schweigen. Auch sonst
war in dieser Sache von keinem Volksvertreter oder Inhaber eines
Parteiamts öffentlich etwas zu hören.
Es muss wohl nicht weiter beschrieben werden, welche Auswirkungen es auf
künftige politische Auseinandersetzungen bei uns hätte, wenn ein
derartiger Ausraster eines Kreisrats in spe und früheren
Bundestagskandidaten gegen Bürger, die er nun zu vertreten hat, ohne
Reaktionen bliebe. Hier in Zukunft noch von „Bürgerdialog“ zu sprechen,
wäre Hohn.
Wir erwarten von den politisch Verantwortlichen ein
klares Signal, dass solche beleidigenden Ausfälle nicht akzeptiert
werden.
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