In eigener Sache:
Die Interessengemeinschaft „Bürger gegen Islamzentrum
an der Hohenwarter Straße in Pfaffenhofen“ (IG Howa) ist ein lockerer,
lokaler Zusammenschluss von Bürgern vor Ort ohne Anbindung an
überregionale Organisationen.
In der IG Howa haben sich seit Januar 2013 Bürger der
Stadt und des Landkreises Pfaffenhofen zusammengetan, um darauf
hinzuwirken, dass die Genehmigung für den Bau der Moschee nicht erteilt
wird. Bedenkliche Aspekte und zu erwartende negative Auswirkungen des
Großprojekts, hinter dem die türkische Religionsbehörde steht, sollten
öffentlich angesprochen werden.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der Bauausschuss des
Stadtrats für das Vorhaben des Moscheevereins mit 8 zu 5 Stimmen bereits
das gemeindliche Einvernehmen beschlossen (13. Dezember 2012). Die
genauen Pläne waren erst eine Woche vor der Sitzung bekannt gegeben
worden. Teile der Parteien „ÖDP“ und „Die Grünen“ sowie des 2009
gegründeten Internationalen Kulturvereins in Pfaffenhofen mit engen
Verbindungen zur örtlichen Monopolpresse und zur Stadt hatten sich zuvor
über Jahre hinweg massiv für den Moscheebau der „DiTiB“ eingesetzt.
Durch viele Gespräche im Hintergrund waren die Weichen gestellt worden.
Nach Änderungen am Minarett genehmigte das
Landratsamt am 16. Mai 2013 überstürzt (erforderliche Unterlagen fehlten
noch und mussten von der DiTiB nachgereicht werden) den Bau des
Zentrums, das nach der Beurteilung eines sehr renommierten Münchner Fachanwalts den
Grundzügen der Planung (Bebauungsplan) widerspricht und nicht hätte
durchgehen dürfen.
Anfang Juli begann der Aushub. Die erste Schaufel Mörtel bei der
Grundsteinlegung am 20. Juli 2013 stammte vom Religionsattaché des
türkischen Generalkonsulats in München. Bis Ende Oktober wurde das
Untergeschoss errichtet. Über den Winter entstanden das Hauptgeschoss
mit Kuppel und die Imam-Wohnung. In der Woche unmittelbar nach der
Kommunalwahl im März 2014 wurde das Minarett über das Moschee-Dach
hinaus in die Höhe gezogen (ein Jahr später mit goldenem Halbmond
bekrönt). Noch wenige Jahre zuvor hatte der DiTiB-Verein erklärt, er
wolle „weder eine Moschee bauen noch ein Minarett“.
Später kam es bis in den Sommer hinein zu
Verzögerungen. Anlässlich des islamischen „Zuckerfests“ (Eid al-Fitr)
versammelte sich der Verein am 28. Juli 2014 im noch fensterlosen
Rohbau. Dort predigte der aus der Türkei entsandte Vorbeter. Kurz darauf
(September/Oktober 2014) bezog dieser die nebenan errichtete
Imam-Wohnung. Im November/Dezember 2014 verließ die DiTiB ihre
bisherigen Räumlichkeiten an der Kellerstraße. Die Gebete fanden nun ab
Dezember vorläufig regelmäßig im Untergeschoss des noch unfertigen
Neubaus an der Hohenwarter Straße statt. Erst im März 2015 wurde – ohne
Zeitangabe - publik gemacht, dass das Landratsamt diesen Bereich bereits
zur Nutzung freigegeben habe.
Die Bauarbeiten erfuhren im März 2015 eine
Beschleunigung und waren bei der Eröffnungsfeierlichkeit am 13. Juni
2015 weitgehend abgeschlossen. Abweichend von den veröffentlichten
Plänen wurde auch auf der Kuppel ein goldener Halbmond angebracht. Für
die über die Eingänge gemalten arabischen Anfangsworte des Korans
verwandte die DiTiB einen leuchtenden Goldton, obwohl die Baugenehmigung
bei der Fassadengestaltung Altweiß oder Hellbeige vorschreibt. Im Rund
der Kuppel über dem Gebetssaal im Hauptgeschoss ließ der Verein groß die
letzten Worte der Sure al-Baqara („…Hilf uns gegen das Volk der
Ungläubigen!“) anzeichnen.
Die fertiggestellte Moschee der türkischen
Religionsbehörde in Pfaffenhofen heißt nach den Unterstützern Mohammeds
im medinensischen Exil „Ensar-Camii“ (= Helfer-Moschee).
Über die Herkunft des größten Teils der Geldmittel
für das auf 3,5 Millionen Euro geschätzte Projekt ist nichts bekannt.
[Stand: 03.03.2016]
Eine ausführliche Chronik finden Sie
hier
als PDF-Datei. Berücksichtigt sind darin auch einige der früheren
Versuche der DiTiB, einen Moscheebau in Pfaffenhofen durchzubekommen. |